Burkina Faso ist ein armes Land in Westafrika. Es liegt inmitten der Sahelzone und hat keinen Zugang zum Meer. Es hat sechs Nachbarländer: Mali im Norden, Niger im Osten, Benin im Südosten, Togo und Ghana im Süden und die Elfenbeinküste im Südwesten. Seine Fläche erreicht 274 200 km²; das Land ist demnach etwa hundert Mal größer als das Großherzogtum Luxemburg.
Bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 war das Land eine französische Kolonie unter dem Namen Obervolta. Es ist eine Präsidialrepublik; eine gewählte parlamentarische Versammlung übt die legislative Gewalt aus.
Der Name Burkina Faso bedeutet ‚Land der Aufrechten’. Ouagadougou ist die Hauptstadt.
Das Land zählt circa 19 Millionen Einwohner, die sich auf mehr als sechzig Ethnien verteilen und eine Vielzahl von Sprachen sprechen. 71% der Bevölkerung lebt auf dem Land. Die Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren, 35% der Erwachsenen kann lesen oder schreiben, mangelnde Bildung trifft besonders Frauen.
Ungefähr 40% der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit wandern viele „Burkinabè“ aus, mehrere Millionen leben und arbeiten in Nachbarländern.
Die Mehrzahl der Einwohner lebt traditionelle afrikanische Glaubensformen, 40% sind Muslime, nur 12% sind Christen.
Der größte Teil des Landes ist von Savanne und Halbwüste bedeckt. Der Süden und das Zentrum genießen ein subtropisches regnerisches Klima, der Norden ist trocken. Die Versorgung mit Wasser stellt eine wesentliche Herausforderung für das Land dar.
Burkina Faso ist wegen seines demografischen Wachstums und der Trockenheit der Böden eines der ärmsten Länder der Welt. Die Landwirtschaft ist wegen des Wassermangels und der Erosion der Böden sehr anfällig; sie ergibt 29% des Bruttoinlandproduktes und beschäftigt 29% der aktiven Bevölkerung. Bedeutendster Erwerbszweig sind die Viehherden (Kühe, Schafe, Geflügel, Schweine); produziert werden ebenfalls Baumwolle, Hirse, Sorghum, Mais, Erdnüsse und Reis. Baumwolle ist das wichtigste Exportprodukt; weil der Preis von den Weltmärkten abhängt, ist das Einkommen jedoch starken Schwankungen unterworfen. Der Industriesektor ist noch unterentwickelt. Gruben liefern Kupfer, Eisenerz und vor allem Gold.
Die internationale Hilfe stellt eine wichtige Stütze für das Land dar. Burkina Faso ist eines der privilegierten Zielländer der luxemburgischen privaten und öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit, die näher im „Programme Indicatif de Coopération“ (PIC) beschrieben ist.
Auf der Grundlage einer Entscheidung der Industrieländer des G-8 wurden im Juni 2005 dem Lande die Schulden bei der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds und bei der Afrikanischen Entwicklungsbank erlassen.